Hilkea Knies lehnt auf einem Sofa

Business Rückblick April 2023 – Weit herum gekommen

Wenn ich auf meinen April 2023 zurückblicke, dann trifft der Ausdruck Business Rückblick es diesen Monat sehr. Es gab zwei richtig tolle Events, die an zwei Wochenenden stattfanden und auch sonst war noch richtig viel los.

Also gleich hinein gesprungen in medias res, ohne weitere große Vorrede.

Stimmsymposium Hamburg

Die Rabine-Methode wird vorgestellt

Für mich war es das erste Mal, dass ich dort war. Und diesmal war ich auch aus einem ganz bestimmten Grund dort, denn drei meiner Kolleginnen aus dem Rabine-Institut hielten einen Vortrag bzw. leiteten einen Workshop zum Mitmachen an. Da wollte ich unbedingt unterstützend dabei sein.

Und ich kann nur sagen, sie waren alle drei ganz wunderbar.

Charlotte Möller (Logopädin) und Eva Resch (Sopranistin) haben unsere wunderbare, sehr komplexe Methode großartig in einer einzigen Stunde erklärt. Sicherlich sind noch ein paar Fragen dazu offen geblieben, gerade bei Menschen, die das erste Mal mit der Rabine-Methode in Kontakt kamen, aber Hallo??? ich studiere diese Methode seit über 30 Jahren und auch ich habe immer noch Fragen, wie die Stimme eigentlich wirklich funktioniert und wie man das am besten an Sänger:innen praktisch vermittelt.

So, you are not alone, bleibt dran, es lohnt sich allemal!

Charlotte Möller und Eva Resch

Am nächsten Tag war es dann noch an meiner Kollegin Valeska Judisch, eine Praxiseinheit zu leiten. Sie stellte verschiedene Körper- und Stimmübungen vor, das Auditorium konnte nach Herzenslust ausprobieren, was eine Armhebung oder eine Kniehebung für unser Singen und Atmen tun kann.

Und auch sie schloss noch ein wenig Theorie an. Denn nicht alle Wirkungen, die spürbar sind, können wir uns auch gleich erklären. Und das ist ja das Tolle an der Methode, dass sie sowohl wissenschaftlich fundiert ist, als auch sofort positive Wirkungen auf die Stimmfunktion zeigt.

Weitere Vortragende und ihre Topics:

Ein bisschen enttäuscht hat mich die Keynote von Johan Sundberg, einem wirklich renommierten Stimm- und vor allem Stimmakustikforscher. Ich werde jetzt hier nicht ins Detail gehen, aber es war mir zu oberflächlich und manches aus Sicht einer Profisängerin schlichtweg nicht richtig dargestellt. Aber sei’s drum. Er ist sehr sympatisch und ich war sehr froh, ihn mal live erlebt zu haben.

Beeindruckt haben mich zwei Italienierinnen. Besonders Erika Biavati, die einen Vortrag über die Pfeiffstimme hielt, hat mich schlicht begeistert.

Erika Biavati

Am Beginn ihres Vortrags meldeten sich ein paar Menschen, dass sie Pfeiffstimme singen könnten, am Ende des Vortrags war es fast der gesamte Saal. Das konnte man auch hören. Seit diesem Vortrag pfiff und quiekte es immer mal wieder irgendwo. Sie machte erfrischend immer wieder Dinge vor, mitten im Vortrag, sprach auch völlig natürlich darüber, dass sie zu Beginn keine große Sängerin gewesen sei und die Pfeiffstimme per Zufall bei sich entdeckt hatte, da sie keine Kopfstimme konnte und irgendwie hoch singen wollte.

Ich konnte leider am Ende immer noch keine Pfeiffstimme singen. Aber ein wenig beruhigte mich, dass sie sagte, Sängerinnen mit einem gut trainierten Resonanzraum im Vokaltrakt täten sich etwas schwer damit, weil sie diesen Raum loslassen müssten, denn er ist bei der Pfeiffstimme für gewöhnlich deutlich kleiner. Das nehme ich bei mir bei vielen popularmusikalischen Effekten wahr: Mein Vokaltrakt möchte einfach nicht kleiner werden, es ist viel zu angenehm, mit tiefem Kehlkopf und dem schönen Raum. 😅

Viele weitere könnte ich noch nennen, aber das wird dann für einen Punkt in einem Business Rückblick zu lang. Und es gab ja nicht nur spannende Vorträge, sondern ich traf auch Kolleg:innen und eine Schreibfreundin, die ich bisher nur aus dem Netz kannte.

The content society in Stuttgart

Kaum aus Hamburg zurück, ging es das kommende Wochenende nach Stuttgart zu einem Treffen mit meinen Bloggerinnen, die Judith Peters seit Jahren um sich versammelt. Hier könnte ich den gesamten Blogartikel mit Bildern füllen, dann weißt du schon mal wie viele dort waren und wie lustig es war.

Hilkea Knies und Judith Peters

Am Abend vorher trafen wir uns in einer schwäbischen Kneipe, die ich schon vor ca. 30 Jahren besucht hatte, als ich noch in der Gächinger Cantorey (damals noch unter Helmut Rilling und Deutsch geschrieben 😉) sang. Kinder, wie die Zeit vergeht.

Lorena Hormann und Ingrid Holscher

Am Samstag ging dann das Arbeiten los. Aber vor allem erstmal das Begrüßen. Es war so wunderschön, all die vielen Frauen zu treffen, die ich sonst nur aus online Meetings oder vom Namen und ihren Blogs kenne.

Wir haben natürlich gleich wieder Themensammlungen gemacht und es wurde teilweise sehr persönlich. Welche Themen gehören zu dir, worüber hast du dich so richtig aufgeregt, was hast du bisher noch nie öffentlich gesagt… Alles Blogartikel, die auf das Schreiben warten.

Die kleinen Side-Treffen geben die Würze

Und dann ein wunderbarer Input in der Pause. Eine Frage an mich war: Vielleicht ist ein Rant (eine Schimpftirade) doch nicht das Richtige, sondern eher, wohin gehe ich, wenn ich etwas wirklich ändern möchte? Denn mich ärgert immer wieder die Ausbildung an den Hochschulen, weil ich und meine Kolleg:innen so viele Sänger:innen unterrichten, die dort ihre Stimme verloren haben.

Das war übrigens auch mein Schicksal, aus dem dann mein starkes Warum, meine Berufung entstanden ist. Aber statt zu meckern und anzuklagen, was ist möglich zu ändern? Wie kann ich damit konstruktiv umgehen? Ist nicht eigentlich meine Arbeit mit Stimme und Nervensystem schon eine Heilung? Ein großer Dank an Michaela Schächner und Sandra Hoffmann für das Pausengespräch.

Und davon gab es noch einige. Mit Gertrud Angerer kam ich wunderbar ins Gespräch. Auch sie arbeitet mit dem Nervensystem und wir haben uns schon öfter gegenseitig empfohlen. Eine neue Kooperation scheint zu beginnen.

Hilkea Knies und Gertrud Angerer

Und nicht zuletzt der tolle Kontakt zu meiner Schreibfreundin Birgit Elke Ising. Sie kenne ich schon sehr lange aus Zoom Meetings, denn ich traf sie 2021 bei Monika Stolina, unserem gemeinsamen Schreib-Coach. Es war so toll, sich zu treffen, gemeinsam auf der Terrasse ihres Hotels zu sitzen, einen Rosé über den Dächern von Stuttgart zu trinken und übers Schreiben zu reden. Gleichzeitig noch ein paar wunderbare Autorinnen Selfies schießen. Kann Frau glücklicher sein?

Ich hatte auch ein paar Bilder für mich allein gemacht. Man weiß ja nie, wofür man sie gebrauchen kann. Die neue Klamotte, von der ich schon in meinem März Business Rückblick schrieb, musste ja nun auch mal öfter zur Geltung kommen.

Und natürlich darf das Bild unserer ganzen Bloggerinnen-Emanzonen-Power Truppe nicht fehlen. Und wir waren nicht einmal die Hälfte derjenigen, die hier zusammen seit längerer Zeit bloggen.

Online Seminar Zunge und Sicherheit

Auch noch im April stand der 2. Block der online-Seminarreihe für die südamerikanische Community an. Ich arbeitete wieder gemeinsam mit meiner Kollegin Macarena Robledo, die neben ihrer Kenntnis der Materie eine kongeniale Übersetzerin ist. Ich wagte es diesmal übrigens das erste Mal, selbst Spanisch zu sprechen. Und was soll ich sagen? Es machte großen Spaß.

Es war ein unglaublich berührendes Seminar. Das Thema Zungenbeweglichkeit und Sicherheit in Zusammenhang mit der Stimme beschäftigt mich schon sehr lange. Es gibt dazu auch einen Selbstlernkurs mit dem launigen Titel “You’ve got to move it, move it”. Und wir gingen an dem Wochenende wirklich tief rein und kamen bis zur Wahrnehmung der Stimmlippenebene, ein Kontakt mit der Stimme, der sehr berühren kann. Denn die Stimmlippen, das ist ein wichtiger Teil unserer Identität. Am 2. Tag war am Ende nur noch Schweigen und große Berührung zu spüren, so tief mit sich selbst und dem stimmlichen Zentrum in Kontakt zu kommen.

“Ich erlebte eine andere Verbindung mit den Stimmlippen und meiner Stimme, ich spürte, dass ich mich zum ersten Mal auf eine tiefe und klare Weise verbinden konnte. Viel Vibration und Ausdehnung. Es war eine großartige Entdeckung.”
“Das Gefühl, eine liebevolle Art und Weise der Begegnung mit meinen Stimmlippen wählen zu können, mit einer solch tiefen Wahrnehmungsebene, erzeugt Sicherheit und große Freude.”

Wieder einmal die Erfahrung machen zu dürfen, dass wir nicht nach Sicherheit suchen müssen. Wenn wir auf dieser Ebene mit unserer Stimme verbunden sind, stellt sich Sicherheit allein durch das Singen ein. Was für ein Geschenk. Für mich als Lehrende, aber vor allem auch für die Studierenden, die das erfahren durften.

Was war sonst noch los im April?

CRMT Treffen – Neustart im Rabine-Institut

Das erste Wochenende verbrachte ich mit meinen Kolleg:innen Thomas Mattern, Valeska Judisch und Uwe Götz. Das Fachsimpeln ist wunderbar. Wir sprachen 3 Stunden über den Aufbau und die Funktion des Zwerchfells, in dem wir uns mit den Theorien von Ibrahim A. Kapandji, dem Gelenke-Papst, wie ich immer sage, beschäftigten. Aber auch ein Neusortierung für die Ausbildung am Institut steht an, die wir im kommenden Jahr beginnen werden.

Mein Vater wurde 89

Das ist ein stolzes Alter. Und so richtig gesund ist er nicht mehr. Er lebt in einem Pflegeheim und wir holen ihn immer mal wieder nach Hause. Es war ein sehr schöner Nachmittag, mit vielen alten Freund:innen, seinem Enkel Benjamin, der extra aus Füssen kam, seinem Sohn Enno und noch einigen anderen. Ich bin sehr dankbar, dass wir diese Zeit miteinander noch haben und genieße jeden Tag, wo wir beieinander sein können, auch wenn nicht mehr viel gesprochen wird. Jedes Lächeln, jedes Lachen, jedes Wort wird in dieser Zeit so kostbar.

Stuttgart heißt auch Kizomba tanzen

Ich hatte die Tage vor der Content Society genutzt, um bei meinem Kizomba Lehrer Tony Gomes Privatstunden zu nehmen. Ich liebe das Kizomba Tanzen sehr und nutze jede Gelegenheit dazu, um Neues zu lernen und diesen Tanz einfach mehr und mehr zu fühlen.

Der Launch der Nervenstarken Stimme

Fast hätte ich das in diesem Business Rückblick April 2023 vergessen. Zwischen zwei wirklich prall gefüllten Wochenenden in Hamburg und Stuttgart fand auch noch mein Launch für die Nervenstarke Stimme statt. Ein 10 Wochenkurs, den ich letztes Jahr entwickelt hatte. Es war sehr aufregend, denn diesmal hatte ich keinen Coach und keine Gruppe dabei. Ich hatte am 13. April eine Masterclass mit dem Titel “Hohe Töne sicher singen” gegeben, bei der fast 300 Sänger:innen angemeldet waren. Sie lief sehr gut und am Ende sind nun 10 Sänger:innen in meinem Kurs. Zwei Wochen haben wir jetzt schon miteinander gearbeitet und die Rückmeldungen sind sehr berührend.

Etwas, was mehr und mehr passiert, denn die Arbeit, die das Nervensystem mit einbezieht, geht wirklich in die Tiefe.

Möchtest auch du mehr von meiner Arbeit mitbekommen? Dann komm am besten in meinen Newsletter, denn dort teile ich sowohl wertvolle Stimmtipps als auch Neuigkeiten für Kurse oder auch Geschriebenes.

Was erwartet dich und mich im Mai?

Der Geburtstag meiner Mutter. Sie wird 88. Auch eine stolze Zahl.

Weiter gehts mit der Südamerika Connection. Ich bin gespannt und freue mich sehr.

Ein Seminar im Rabine-Institut steht an, wo ich unter anderem über Faszien spreche und mit Faszien arbeiten werde. Es wird einige neue Übungen geben und ich freue mich sehr.

Verschiedene Salsa Partys warten auf mich.

Yeah. 💃🥰🎉

Und nicht zuletzt das große SATZ Projekt, was ich seit über 10 Jahren mit leite. Ich werde wieder mit einem Chor arbeiten und am Ende wird ein Theaterstück nach nicht einmal 10 Tagen auf der Bühne stehen, wo Schüler:innen einer Erzieherinnenschule singen, tanzen, spielen, Licht und Ton und Kostüme und Bühnenbild zaubern. Ein absolutes Gänsehautprojekt.

2 Kommentare zu „Business Rückblick April 2023 – Weit herum gekommen“

  1. Liebe Hilkea,

    Du warst echt viel unterwegs im April!
    Ich finde es schön, dass wir uns in Stuttgart persönlich kennengelernt haben und auf der Rückfahrt im ICE noch Zeit für ein bisschen Austausch hatten.

    Herzliche Grüße
    Ingrid (zweite von links auf dem Bild in der schwäbischen Kneipe) 😉

  2. Pingback: Jahresrückblick 2023 - Das schafft doch kein Schwein - Hilkea Knies

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