Das Schreiben vom Jahresrückblick 2023 in diesem Jahr ist mir schwergefallen. Welche Struktur passt? Was möchte ich schreiben, was du nicht schon in meinen Rückblicken lesen konntest? Wie habe ich mein Jahr erlebt, wenn ich auf diese gesamte Zeit zurückblicke? Das könnte eine spannende Frage sein.
Mit dem weiten Auge draufzuschauen hat mir dieselbigen geöffnet. Wow, das schafft doch kein Schwein, was ich in diesem Jahr hinter mir habe. Und übrigens: Ich mag Schweine sehr.
Jahresbeginn: Stimme und Meditation
Das Jahr 2023 begann mit einer spontanen Idee. Ich war im November 2022 sehr knapp an einem fiesen Burn-out vorbeigeschlittert. Ich wachte eines Morgens auf und bemerkte, dass ich nicht mehr strategisch denken konnte. Mehr als ein Gedanke hatte keinen Platz in meinem Kopf und an Planung war nicht mehr zu denken. Blöderweise befand ich mich mitten im Launch mit meiner Kollegin von Voice Experience. Ich sagte ihr und meiner VA, dass sie mir bitte jeden Tag eine ganz konkrete Aufgabe stellen sollten, die ich dann erledigen würde.
Und ansonsten setze ich mich einfach hin, aß Plätzchen, las Bücher, schlief am helllichten Tag, tanzte und fragte mich, worauf ich so richtig Lust hätte. Und da kam der Gedanke, dass ich schon so lange nicht mehr meditiert hatte. Ich las das Buch von Marianne Bentzen “Neuroaffektive Meditation”. Und es fiel mir auf, dass ich schon früher immer wieder bemerkt hatte, gerade wenn ich auf dem Benediktushof zum Meditieren war, dass Singen und Meditieren unglaublich viel gemeinsam hat.
Also machte ich mich dran, genau das als einen Kurs für mich zu kreieren. Es war mir in dem Moment auch relativ gleichgültig, ob ich Sänger:innen finden würde, die Lust hatten, genau das mit mir zu erleben. Ich tat es einfach für mich. Ich wollte endlich wieder sitzen. Und ich hatte Lust, es ganz konkret mit der Stimme zu verbinden. Ich hatte so viele tolle Ideen aus dem Buch und so entstand der Kurs “Stimme und Meditation”.
Ein stimmiger Jahresbeginn
Wir saßen schließlich mit 10 Menschen jeden Morgen von 8-9 Uhr oder eben auch später, denn manche waren nicht live dabei. Und es war so heilsam. Ein wirklich ruhiger und tiefer Jahresanfang für mich als Unternehmerin, als Frau und als Sängerin.
Und genau deshalb werde ich auch dieses Jahr wieder damit starten. Und natürlich kannst du gern dabei sein. Es ist nicht nur für Sänger:innen interessant, sondern für alle, die ihre Stimme brauchen und sich vor allem für sie interessieren. Die Stimme kann so viel über dich aussagen. Das ist selbst in einem Bereich wie dem Online Business wichtig, obwohl noch nicht sehr viele Menschen sich dort darüber bewusst sind.
Online-Business Teil 1: Coachings und more
Kurs mit Iris Seng: Build your Brand-authority
Eigentlich wollte ich diesen Kurs nicht unbedingt machen, denn erstens wollte ich zu Beginn des Jahres nicht gleich so viel Geld ausgeben und zweitens zog mich der Zugang über Human Design nicht sonderlich an. Aber Iris zog mich an und so sprang ich in das Abenteuer der Brand Authority hinein.
Die Geschichten, die ich erzählen durfte machten so vieles klarer für mich. Wie sich der Gesang als roter Faden schon lange drch mein Leben zog. Ich habe das in dem Blogartikel “Meine Story, mein Warum” niedergeschrieben.
Die Zeit meines Launches lag in der Kurszeit mit Iris. Ihre Tipps halfen mir, den ganzen Prozess mit meinen Storys zu begleiten und eine wunderbare neue Gruppe für den Kurs Nervenstarke Stimme zu finden.
Was soll ich sagen? Am Ende war ich so fasziniert vom Human Design, dass ich viele Stunden über dem Buch von Richard Rudd saß. Mir gingen die Augen auf, was die Themen meines Lebens und meines Berufes waren, die mich ich immer wieder an mir zweifeln ließen. Was für eine Befreiung!
Danke Iris für diesen unglaublichen Augenöffner ❤️
Live Treffen mit der Content Society
Zum 2. Mal traf sich die Content Society in Stuttgart und ich war wieder dabei. Großartig, mit Silke und Lorena das Maritim Hotel abends in der Bar unsicher zu machen. Meine Schreibfreundin Birgit Elke Ising endlich live zu treffen.
Natürlich auch die von mir so geliebte Judith Peters, meine Blog-Fee, die mich im April 2021 meine ersten Schritte ins Online Business hat machen lassen, wie wir gerade in einem Interview feststellen konnten.
Mehr zu unserem legendären Treffen mit schönen weiteren Bildern findest du in meinem April Business Rückblick.
nd woran es lag, dass ich dieses Jahr nicht ganz so viel bloggen konnte wie in meiner ersten Zeit? Hier habe ich eine private Nachricht an Judith gefunden:
Weitere wichtige Events für mein Business waren der Stimmkongress in Hamburg, über den du auch im April Rückblick lesen kannst und natürlich das Treffen des Joint Forces Club im Montafon. (Siehe auch den Juni Rückblick) So ganz langsam komme ich in diesem Jahr im Online Business an und fühle mich nicht mehr wie der bunte Elefant Elmar zwischen all den “normalen” Elefanten in dieser Bubble. Ich finde mehr und mehr meinen Platz, das Selbstgefühl steigt und bei der Weihnachtsfeier hörte ich mich sagen: Das Geld folgt der Begeisterung!! Und Begeisterung habe ich sehr, sehr viel.
Podcast mit Gordon
Durch ein Gespräch mit Monika Frauendorfer, siehe weiter unten, kam ich auf Gordon Schönwälder von Podcast Helden. Ich hatte im Februar einen Podcast gestartet “Hilkea Knies – Nervenstark”, weil ich einfach fand, dass meine Blogartikel von mir gelesen nochmal deutlich gewinnen. Zudem gibt es Menschen, die lieber hören statt lesen. Doch irgendwann dachte ich mir, vielleicht sei es doch gut, einen Profi zu fragen. Und das war die richtige Entscheidung. Denn ich bekam so viele gute Anregungen, dass ich mehr freie Folgen wagte und nochmal eine ganz neue Idee hatte, wie ich Content im Podcast erschaffe. Zum Ende des Jahres war ich dann allerdings mit so vielen Dingen beschäftigt, dass der Podcast erst einmal ruhte. Und das trotz begeisterter Kommentare meiner Hörer:innen. Aber im Januar starte ich wieder durch, versprochen, Viola. 😉
Mein neuer Coach taucht auf
Ein Kommentar auf LinkedIn auf meinen Artikel über die Zunge. Fachmännisch, äh fachfrauisch, denn sie hieß Sandra Janke. Sie machte mich neugierig und zudem hatte ich das Gefühl, dass ich sie kannte. Und siehe da, ja, sie hatte auch Operngesang in Hannover studiert. Eine Sängerin als Online Coach? Wow, hatte jemand endlich meine Gebete erhört? Denn allzuoft fühlte ich mich in den konkreten Fragen zu meinen Inhalten unverstanden. Die Coaches, die ich bisher gehabt hatte waren toll, keine Frage, aber sie verstanden vor allem vom Online Business etwas. Aber als Sängerin und Gesangspädagogin fühlte ich mich oft nicht ganz verstanden. Zum ich glaube ersten Mal hörte ich mir ein Replay an und es funkte sofort.
Auf ihr anraten nahm ich Kontakt zu Opersänger:innen auf, führte viele Gespräche und wurde so viel klarer, was meine Themen anging, das war eine unglaubliche Freude. Ich traf alte Kolleg:innen wieder und ging in die Oper. Dreimal hatte ich mir für den Herbst in meiner Bucket-List vorgenommen. Und dann wurden es unglaubliche 9 Mal. Was für eine Freude, eine Bereicherung, mich endlich wieder anschließen an das Feld.
Positionierung mit Monika Frauendorfer
In der Mitte des Jahres geriet ich in eine Krise. Es schien, als habe ich die Richtung verloren. Und in den Masterminds bei Joint Forces kristallisierte es sich langsam heraus, dass meine Positionierung nicht klar war. Ich wollte und könnte alle bedienen, die mit Stimme arbeiten. Profi- und semiprofessionelle Sänger:innen im Bereich Klassik. Aber natürlich auch im Bereich Popularmusik. Ambitionierte Chorsänger:innen, aber auch Speaker:innen und Podcaster:innen. Das ist ja schön und gut, aber wie soll ich dann kommunizieren? Das fiel mir nämlich immer schwerer.
Da tauchte Monika Frauendorfer auf, die mich in einem Gespräch sehr zum Denken brachte, was die Personenmarke anging. Ich machte kurzerhand über 30 Tage das Journaling Camp und freute mich auf jeden Morgen, an dem ich eine neue Aufgabe bekam, die ich mir dann schreibend erschloss. Es war eine unglaubliche Zeit und alles wurde klarer und klarer. Zum Jahresabschluss durfte ich das Ganze nochmal in ihrem Adventskalender vertiefen und ich kann sagen, die Positionierung ist so viel klarer. An dieser Stelle 1000 Dank. Ich schaue ganz anders auf 2024 als ich es im letzten Jahr getan habe.
Online-Business Teil 2: meine Arbeit mit Sänger:innen
Die Nervenstarke Stimme
In die 2. Runde ging mein Kurs “Die Nervenstarke Stimme”. Allerdings ziemlich anders als in 2022. Und auch jetzt, während ich schreibe, kann ich merken, dass ich noch nicht ganz klar bin, ob das mal mein Signature Kurs werden soll und welche Inhalte ich drin haben möchte.
Auf alle Fälle hat es mir viel Spaß gemacht und ich habe tolle Feedbacks bekommen. Von Elisa Rabanus, einer Sängerin, die nun schon länger in meinen Kursen ist und mit der ich im August auch live gearbeitet habe, habe ich so ein wunderbares Testimonial bekommen, dass ich es stellvertretend für viele auf meinen Blog gestellt habe. Es gab auch eine Vertiefung, die ich das erste Mal angeboten habe und die noch bis Ende Januar geht. Das war eine sehr gute Ergänzung. Du interessierst dich für diesen Kurs? Komm gern auf die Warteliste, denn 2024 geht es wieder los.
Südamerikanische Community online
Interessant war dies Jahr wieder das Online Angebot mit meiner Kollegin Macarena Robledo. Zum zweiten Mal haben wir unsere Fortbildung “Claves de la voz cantada” angeboten. Wir haben es gemacht, wie es einem im online Business häufig empfohlen wird und den Kurs genauso wiederholt und geschaut, wie es läuft und es verbessert. Und ich habe deutlich gemerkt, dass ich anfange zu zweifeln, wenn mir der Thrill fehlt, weil es nicht mehr neu ist und ich diese Anfangsaufregung und die Spannung des Neuen nicht mehr fühle. Bin ich gut genug, wenn ich nicht mehr mit diesem hohen Energielevel hineingehe?
Ich habe mir ernsthaft die Frage gestellt: Beginne ich mich zu langweilen? Was mache ich damit? Brauche ich diesen Thrill, und wenn ja, wofür? Auf alle Fälle wollen wir im kommenden Jahr den 3. Durchgang starten. Und zur Halbzeit, die wir jetzt haben, war alles gut. Wir fühlten uns unseren Sänger:innen wieder sehr verbunden und es hat großen Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten. Ich freue mich auf Teil 2 und ich bin gespannt, wie es mir gehen wird.
Und wir möchten im kommenden Jahr mehr weltweit expandieren. Bisher sind ein Großteil unserer Sänger:innen aus Argentinien und das wollen wir erweitern in 2024. Ich bin sehr gespannt.
Einladung von Stephanie in ihre FB Gruppe
Zweimal war ich von Stephanie Borm-Krüger eingeladen, bei Online Gesangsunterricht rocks auf Facebook eine Stunde zu halten. Einmal ging es um die Rabine-Methode® und das andere Mal um Beispielunterricht. Es war wunderbar, es macht mir Spaß, die Rückmeldungen waren super und mein Plan für 2024 ist es, mehr öffentlich mit meiner Arbeit auch offline auf Kongressen aufzutauchen. Eine Einladung habe ich schon: 2025 zum HamSS (Hamburger Stimmsymposion).
Business offline
Und die Kongresse sind ein guter Übergang zu meiner Arbeit, die ich in diesem Jahr offline gemacht habe. Die Profis im Gesang werden mehr und die meisten von ihnen habe ich in meinem Privatstudio betreut. Ich freue mich darüber, dass auf einmal nicht nur stimmtechnische Fragen, sondern auch Fragen des Nervensystems an mich herangetragen werden. Und ich konnte in der Praxis bemerken, dass es einfach stimmt, dass Gesangstechnik und Nervensystem zusammenhängen. Sehr oft kommt jemand mit gesangstechnischen Fragen und berichtet hinterher, dass er oder sie sich auf der Bühne auf einmal viel sicherer fühlt. Oder ich arbeite mit dem Nervensystem und plötzlich sind stimmliche Möglichkeiten abrufbar, die vorher nicht gut geklappt haben.
Und fast allen Feedbacks ist gemeinsam, dass die Selbstsicherheit insgesamt und das Selbstvertrauen einen großen Schub nach vorne erleben. Und das bei Sänger:innen, die teils schon lange auf der Bühne stehen und eine Menge Erfahrung mitbringen.
Auch Fragen des Stimmfachs kommen auf mich zu. Ich werde immer mehr zu der Mentorin als die ich mich schon seit längerer Zeit sehe. Und das freut mich ungeheuer. Für meine Sänger:innen, aber auch für mich selbst in meiner Arbeit. Denn das ist genau die Richtung, die ich gern unterrichten möchte. Es wird mehr und mehr eine eigene Methode, wie es mir Iris am Beginn des Jahres schon gesagt hatte. Voice meets Neuro.
Argentinien wieder in Deutschland
Die neue Ausbildung vom Rabine-Institut ging los. Nachdem wir zwei Jahre immer wieder aufschieben mussten, waren im Februar auf einmal ca. 30 Argentinier:innen in Wachenheim. Was für eine Begrüßung. Wir fielen uns in die Arme und es gab unglaublich viele Freudentränen.
Ich möchte auch hier auf meinem Blogartikel hinweisen aus dem Monat Februar, wo ich darauf näher eingegangen bin. Auch eine Podcast Episode gibt es zu diesem Monat. Der frenetische Applaus, den ich nach dem letzten Vortrag bekommen habe, war unglaublich berührend und ist im Podcast zu hören. ❤️
Ich stelle einfach immer wieder fest, wie gern ich auch mit Sänger:innen arbeite, die aus anderen Ländern kommen. Mein Spanisch hat sich deutlich verbessert, ich spreche etwas mehr als im letzten Jahr, aber vor allem verstehe ich viel mehr. Me encanta mucho.
SATZ Projekt – wie jedes Jahr
Seit 13 Jahren bin ich im SATZ Projekt am Birkenhof, einer Schule für Erzieher:innen. Es ist immer überraschend, was passiert, denn die Gruppe ist jedes Jahr neu und immer sehr unterschiedlich. Das Einzige, was nicht anders ist, ist meine Kollegin Sabine Grujic. Wir arbeiten einfach schon sehr lange zusammen. ❤️
Ich arbeite dort ca. 10 Tage mit einer Gruppe, die in einem Stück zu einem Thema singen möchte. Wir proben eine Woche und dann geht es auf die Bühne. Etwas ausführlicher habe ich in meinem Business Rückblick von Mai 2023 darüber geschrieben, deshalb gibt es hier nicht mehr so viele Informationen, aber noch ein Gruppenbild:
Es war irgendwie noch cooler dies Jahr als es sonst war, denn endlich waren wir wieder richtig auf der Bühne. Und ich hatte eine wirklich tolle und engagierte Gruppe. Einzelheiten und weitere tolle Bilder findest du in meinem Monatsrückblick für den Mai.
Chanson Workshop im Sommer – endlich wieder live arbeiten
Mein Metier, das deutsche Kabarett-Chanson. Endlich konnte er wieder stattfinden, der legendäre Workshop mit Konzert “Aus der Badewanne auf die Bühne” gemeinsam mit meiner Kollegin Ulla Keller. Es hat einen solchen Spaß gemacht, die Aufführung war der Kracher, das Publikum war begeistert und live ist einfach großartig, wenn es ums Singen geht. Einen tollen Bericht darüber findest du bei Voice Experience.
Nächstes Jahr möchte ich das erste Mal seit sehr langer Zeit mal wieder auftreten. Ich bin gespannt, ob es mir gelingen wird, denn nach einer fiesen Erkältung ist mein Asthma mit einer Macht zurück gekommen, die ich schon lange nicht mehr hatte. Aber ich bin optimistisch.
In Berlin zum Unterrichten
Gerade sitze ich in der Wohnung meines Bruders in Berlin, Prenzlauer Berg. Auch wenn ich hier meistens arbeite, ist es wie Urlaub. Und es zeigt mir, wohin ich dieses Jahr unterwegs bin. Ich bin so viel mit Positionierung beschäftigt gewesen. Immer wieder die Frage: Mit wem möchte ich arbeiten? Welche Art von Original bin ich? Was sehe ich in mir, aber vor allem auch, was sehen die anderen in mir?
Es ist eine solche Freude, mit den Profis zu arbeiten, die gerade in Berlin immer wieder dazu kommen. Es ist im Inneren eine große Freude und vor allem bewegt es mich so, dass ich nach jetzt fast 40 Jahren in der Gesangspädagogik sehen kann, was ich alles durch meine viele Erfahrung zu bieten habe.
Den Spruch: Was lange währt, wird endlich gut, würde ich ein klein wenig abwandeln: Was schon so lange gut ist, wird endlich von mir gefühlt, angenommen und umgesetzt. Mit Selbstverständlichkeit und Ruhe. Da dürfen sich meine 3 wichtigsten Werte Weisheit, Authentizität und Liebe in ihrer Umsetzung in die Praxis zeigen.
Und ich habe so große Lust bekommen, diese Mischung aus Unterrichten, Museen und die Oper besuchen noch weiter auszubauen. In 2024 möchte ich gern nach Wien kommen, in Berlin, Hamburg, Leipzig und Zürich werde ich ohnehin zu einem Kongress sein und gleich noch einen Tag Unterricht dranhängen. Bist du interessiert? Dann melde dich sehr gern bei mir.
Privatleben fand auch statt
Füssen gewonnen und verloren
Leider habe ich die kleine muckelige Wohnung in Füssen, die ich seit April 2022 mieten konnte, wieder verloren. Das Haus wurde verkauft, der Käufer meldete Eigenbedarf an und so zog ich Ende November bedauerlicherweise wieder aus. Ich hatte dort eine Zeit des Schreibens erlebt, hatte mir einen alten Sekrektär gekauft, der nun allerdings mit mir nach Hannover umgezogen ist.
Ich bin Oma!
Außerdem bin ich Oma geworden: Bilder gibt es hier keine zu sehen, denn mein Sohn und seine Partnerin möchten das nicht. Das akzeptiere ich natürlich, auch wenn ich traurig bin, dass ich euch das süßeste Enkelkind aller Zeiten nicht im Bild vorstellen kann. So bleibt es mir nur zu schwärmen, wie süß sie ist, wie fröhlich und was das für ein merkwürdiges Gefühl ist, auf einmal wieder so ein winziges Würmchen im Arm zu halten.
Vati im Heim
Seit Januar ist mein Vater in einem Pflegeheim. Er war im Dezember 2022 schwer krank und meine Mutter und ich konnten ihn unmöglich weiter hier zu Hause pflegen. Es war und ist eine schwere Entscheidung gewesen. Am Anfang habe ich immer wieder geweint, wenn ich von ihm kam. Denn es war so klar, er möchte zu Hause sein und wir können es nicht wuppen. Die Vorwürfe und Schuldgefühle waren riesig groß. Das Gedankenkarussell immer wieder das Gleiche: Wie bist du selbstsüchtig! Andere schaffen das doch auch! Du hättest dir nur ein bisschen mehr Mühe geben müssen. Und so weiter. Aber Fakt ist, dass ich dann nicht mehr wirklich hätte arbeiten können und meine Mutter ist mit der Verantwortung einfach überfordert. Eine Pflegekraft in der Wohnung möchten wir nicht und alles Andere ist nicht machbar.
Die Akzeptanz nimmt zu und gerade wenn auch meine Geschwister hier sind, holen wir ihn immer wieder nach Hause. Und doch ist die Traurigkeit darüber, dass man sich das Alter so ganz anders vorgestellt hat, immer wieder mit Händen greifbar. Nun wohne ich also mit meiner Mutter in 200 m2. Die Beschäftigung mit dem Alter nimmt zu und fällt uns beiden nicht leicht. 2024 Jahr wird mein Vater 90 Jahre alt und meine Mutter ist eine noch recht rüstige 89-Jährige, die das Alter auch spürt. Genau wie ich, die ich nun mittlerweile 61 Jahre alt bin.
Und doch haben wir auch immer wieder gute Zeiten, wenn wir ihn besuchen, was wir viel machen.
Scheidung
Im Oktober war es so weit. Mein jetzt Ex-Mann und ich sind schon seit 2019 endgültig getrennt, aber den letzten Schritt hatten wir noch nicht getan. Das ist so ein bisschen wie mit Heiraten, nur andersherum. Nach den ersten Schmerzen und Vorwürfen, die glaube ich fast zu jeder Trennung dazu gehören, läuft es gut und freundschaftlich zwischen uns. Auch als Familie ist es immer wieder schön, wenn wir gemeinsam in Füssen sind, um mit unserem Sohn zu seinem Geburtstag zu sein. Und doch hatte ich Ängste und Zweifel. Würde die Freundschaft leiden, wenn wir nun wirklich geschieden sind? Würde sich etwas ändern, so wie es sich damals nach der Heirat auch geändert hatte?
Aber nichts von alldem geschah. Wir hatten eine sehr entspannte Wartezeit mit unserem Anwalt im Gericht, sprachen über Höhenangst und wie unterschiedlich Scheidungen ablaufen können. Da es bei uns nicht viel zu verhandeln gab, keine unterschiedlichen Einkommen, keine Versicherungen, kein Haus, keine Unterhaltsforderungen ging alles sehr schnell. Als der Richter dann zum Mikrophon griff, um Öffentlichkeit herzustellen, war ich ein wenig verwundert. So habe ich wieder etwas Neues gelernt, was Gerichtsverfahren angeht.
Hinterher gingen wir gemeinsam frühstücken und alles war so nett und angenehm wie immer. Meine Sorgen waren zerstreut. Und nun bin ich gespannt, wie mein weiteres Leben verläuft, was Beziehungen angeht. Was möchte ich in meinem weiteren Leben? Wie denke ich über Beziehung, Wechseljahre? Bin ich nicht gerade sehr froh, dass ich das hinter mir habe? Was fehlt mir und was fehlt mir überhaupt nicht? Was ist mit Wechseljahren und Stimme? Alles interessante Frage für 2024.
Meine 3 liebsten Blogartikel
Meine beiden Blogs der Weib-und-Schreib-Seite und bei Voice Experience waren in 2023 etwas inaktiv. Ich habe fast alles auf diesem Blog veröffentlicht. Das lag einfach auch am Thema. Bei Voice haben wir dieses Jahr viel mit dem Content gespielt, den ich dort aufgebaut hatte. Das kam uns sehr zugute. Und ich war dies Jahr weder so poetisch wie im letzten noch habe ich viel über das Schreiben geschrieben. Ich bin sicher, auch da wird es wieder Traffic geben, wenn die Zeit reif ist.
So kommen meine liebsten Blogartikel alle aus diesem Blog:
- Meine Story, mein Warum – persönlich
- Kann man Fehler im Gesangsunterricht machen? – Persönlich und fachlich
- Trigeminus und die Kieferöffnung – Expertinnenartikel
Zahlen, Zahlen, Zahlen
Ich habe gerade das Lied von Abba Money, Money, Money im Kopf, aber hier geht es um ganz gewöhnliche Zahlen. Nicht einmal Lotto-Zahlen. Auch wenn wir natürlich immer hoffen, dass diese Zahlen uns auch Geld einbringen in Form von Sichtbarkeit und Umsatz.
Ich bin immer ganz gespannt, was es für Entwicklungen in meinen Zahlen gibt.
- Meine Instagram Follower 1594 (1026)
- Meine Facebook Follower (553)
- Facebook Freunde 2493 (2326)
- Newsletter Abonnent:innen 1481 (432)
- Veröffentlichte Blogartikel 39 (94)
- Meistgeklickter Blogartikel 1780 klicks
- Podcast Episoden 14
- Seminare gegeben online: 18
- Seminare gegeben offline: 10
Die Prioritäten in diesem Jahr waren andere. Die Followerzahlen sind leicht gestiegen, die Blogartikel sind deutlich runtergegangen, aber die Newsletter Abonnent:innen sind stark angewachsen. Ich habe in FB Ads investiert, habe Masterclasses zu verschiedenen Themen gegeben, die ich dann in Selbstlernkurse umgewandelt habe. Ein Konzept, was gerade im Adventskalender in diesem Jahr aufgegangen ist.
Was es sonst noch 2023 gab
Stagnation bei meinem Buch
Mein Buch geriet in eine Krise. Die Polyvagaltheorie, auf die ich viel meiner Arbeit aufgebaut hatte, schien auf einmal widerlegt und wissenschaftlich nicht haltbar. Das war ein harter Schlag, denn Wissenschaftlichkeit ist mir immer sehr wichtig. Aber die Kritik aus wissenschaftlichen Kreise ist eindeutig. Ein mir bekannter Professor aus Erlangen war sogar einer derjenigen, der darüber geschrieben hatte. Und diese Theorie ist mittlerweile unglaublich bekannt. Sie wird unter Therapeuten, Coaches und eben auch Gesangspädagog:innen genutzt.
Nun saß ich da und konnte mich fragen: Woher kommen die positiven Ergebnisse, die ich mit meinen Sänger:innen erlebe, wenn sie sich aus dieser Theorie nicht ableiten lassen? Denn die Praxis zeigt deutlich, dass es all diese Zusammenhänge gibt, die ich Tag für Tag erleben darf. Also machte ich mich erneut auf die Suche und stellte fest, dass ich jetzt doch tiefer in die Gehirnstrukturen eintauchen musste, als ich ganz zu Beginn wollte. Besagter Wissenschaftler stand mir mit Literatur und Hinweisen sehr hilfreich zur Verfügung. An dieser Stelle: ganz herzlichen Dank, Professor Neuhuber, Sie haben mir etwas von meiner Panik und Hoffnungslosigkeit nehmen können. Jetzt lese ich mich in die Hirnfunktionen ein, ackere mich durch Bücher über Achtsamkeitsforschung und bin fasziniert wie eh und je, wie komplex und spannend unser Gehirn aufgebaut ist. Und dass wir anscheinend trotz aller Forschung noch so wenig wissen.
Zum Ende des Jahres ist ein Artikel fertig geworden, den ich in der Vox humana veröffentlichen kann. Das ist die gesangspädagogische Zeitschrift des BDG (Bund deutscher Gesangspädagog:innen). Das erste Mal spüre ich einen Anflug von Panik und Imposter-Syndrom. Was, wenn sie alle sagen: was für ein Unsinn? Oder auch: Das wissen wir doch alles schon. Oder, oder, oder.
Oder ich veröffentliche einfach und schaue dann, was passiert.
Unterstützung beim Schreiben
Seit November, dem NaNoWriMo sitze ich morgens ab 6:00 h mit 3-4 Frauen zusammen, die ich bei Monika Stolina im großen Schreibzirkel kennengelernt habe. Die meisten sind aus meinem ersten Kurs mit Monika. Wir schreiben jede an einem Buch, Artikel oder was auch immer gerade wichtig ist. Das war eine solch großartige Unterstützung, dass wir auch nach dem November beschlossen haben, weiterzumachen. Ich mag diese Gemeinschaft im Kachelfeld.
Die erste Finanzplanung, die ich gemacht habe
Endlich mal habe ich im Oktober alle Zahlen meines Business gehabt. Ich hasse Zahlen, ich habe Angst vor Zahlen, ich bin völlig ahnungslos, was ich eigentlich so verdiene. Das geht alles zum Steuerberater, der tut seinen Job, ich bezahle ihn und Ende Gelände. Bisher.
Aber Sandra meinte, das ginge so nicht. Ohne dass wir unsere Zahlen kennen, können wir nicht wachsen. Und es würde einen interessanten Blickwinkel auf mein Money Mindset abgeben, dass ich nichts damit zu tun haben wollte.
Puh, das war ein Angehen. Ohne Kalkulationsprogramm, viel mit Taschenrechner und der Hand habe ich dann alles zusammengestellt. Ich weiß, das geht schneller und effektiver. Das habe ich mir für 2024 aufgehoben. Aber dass ist es gemacht habe, war eine große Befriedigung. Denn ich weiß jetzt, dass ich eigentlich gut verdiene, ich habe nur zu viele Ausgaben. Manche kommen von einer stark ausgeprägten FOMO (fear of missing out), aber auch nicht nur. Wenn ich mir mein Jahr anschaue, kann ich sagen, ich habe so viel von so tollen Coaches lernen dürfen. Alles gut. Das nächste Jahr wird anders.
Bücher, die wichtig waren
Wie immer habe ich auch viel gelesen. Die meisten Bücher haben mehr oder weniger mit dem Business zu tun. Eine Kollegin hat mich auf einen spannenden Neurowissenschaftlicher aufmerksam gemacht. So habe ich eine Biografie über Eric Kandel gelesen, sein dickes Fachbuch über die Neurowissenschaften begonnen und einen Film über ihn gesehen. Ein höchst interessanter Mensch.
The one thing von Garry Keller war ein Augenöffner für meine Arbeit. Routinen für den Morgen sind super. Und vor allem die Frage: Welche eine Sache ist heute wichtig, damit ich mein Ziel erreiche? Bei dieser Frage merke ich immer wieder, wie schnell ich ablenkbar bin.
Dazu passte dann hervorragend das Buch von Nir Eyal: Unablenkbar, undistructable. Okay, ich übe noch. Aber auch das ist ein tolles Buch.
Fazit des Jahres 2023
Wer mich kennt weiß, dass ich oft das Gefühl habe, nicht genug geschafft zu haben. Wenn ich mir allerdings diesen Rückblick durchlese, dann weiß ich nicht genau, wie all das in ein Jahr gepasst hat. Und wenn ich dann schaue, was ich im Jahresrückblick 2022 geschrieben haben, dann klopfe ich mir doch mal auf die Schulter, denn es hat sich so viel entwickelt.
Ich sollte diesen Rückblick immer bei mir tragen, wenn ich wieder nachts um 4:00 Uhr aufwache und so merkwürdige Hormon-Gedanken denke (das sind die, die wie durch Zauberhand gegen 8:00 Uhr am Morgen verschwunden sind ;-)), um ihn mir vor die Nase zu halten, zu lesen und mir selbst zu sagen: Leg dich schlafen, du bist der Knaller, was willst du eigentlich mehr?
Ziele für 2024:
- Das Buch zu Ende schreiben. Es geht auch um die Entscheidung, was im 1. Buch enthalten ist und was nicht. Ich hoffe, dass dann die Bremse, auf der ich stehe, gelöst werden kann. Denn Material ist schon viel geschrieben. Jetzt gilt es, zu ordnen.
- Meine Selbstlernprogramme weiter ergänzen. Die themenspezifischen Kurse für Sänger:innen haben schon 2023 viel Anklang gefunden und ich habe noch eine große Liste an Themen, die interessant und wichtig sind.
- Offline in verschiedenen Städten arbeiten: Berlin, Hamburg, Leipzig sind schon gesetzt. An Wien, Buenos Aires und vielleicht Freiburg arbeite ich noch.
- Mich um Sport und Ernährung kümmern. Ich tanze viel und habe Ernährung immer nur unter dem Aspekt betrachtet, wie ich schlanker werden und mein Gewicht halten kann. Aber ich möchte mich mehr auf Gesundheit fokussieren und vor allem die Wechseljahre mit einbeziehen.
- Die Vorschläge aus The ONE thing für mein Privatleben und Business umsetzen.
- Mehr Freizeit und Spiritualität. Das Online Business steht in seinen Grundpfeilern, zu tun gibt es immer und fertig bin ich nie. Und jetzt dürfen die anderen Themen auch wieder ihren Platz bekommen.
Mein Motto für 2024
Hilkea, entspann dich 🤗
(Danke an Birgit Elke Ising, mit der ich seit November 2023 jeden Morgen gemeinsam schreibe, für diesen Motto-Anstoß.)
Ja, das passt auf allen Ebenen. Denn eigentlich ist alles gut und was kommt, kann niemand vorher sagen. Das Leben ist immer unvorhersehbar, egal wie gut wir uns vorbereiten. Entspannung gehört einfach dazu.
Und jetzt habe ich fertig. 🙏
5 Kommentare zu „Jahresrückblick 2023 – Das schafft doch kein Schwein“
Liebe Hilkea,
wow, das ist alles in nur einem Jahr passiert??? 🙂
Viel Energie für 2024!
Julia
Liebe Julia, lieben Dank für den Kommentar. Ja, das habe ich dann nach dem Rückblick auch gedacht. Es ist toll, es mal so aufgeschrieben zu sehen
Liebe Hilkea,
vielen Dank für die Einblicke in dein aufregendes Jahr! Vieles bringt etwas in mir zum Klingen. Vor allem die Kombination aus Gesang und Meditation finde ich wahnsinnig spannend. Jetzt im Januar schaffe ich es leider nicht, aber vielleicht klappt es bei einer anderen Gelegenheit, dass ich daran teilnehmen kann. In den Newsletter zum Gesangskurs habe ich mich jedenfalls schon mal eingetragen, das klingt sehr interessant 🙂
Wir sehen uns sicher auf die eine oder andere Art in der Content Society, ich bin Ende Dezember dort eingestiegen und freue mich sehr auf die gemeinsame Arbeit. Vielleicht klappt ja sogar das Livetreffen?
Viele Grüße
Birgit
Liebe Hilkea, halleluja! Was für ein Jahr. Das reicht ja für drei Rockerbräute, soviel wie Du geschafft hast! Das darf das Motto gerne ein bisschen chilliger sein. I love it! Und: Ich liebe unseren Schreibkreis. Und jetzt: Ab auf Kautsch! Alles Liebe, Birgit
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