Mein Jahr 2024 war ein großes Crescendo. Und der Höhepunkt im Fortissimo fand in Buenos Aires statt. Es waren 100 Sänger:innen im letzten großen Seminar, mit denen ich arbeiten durfte.
Wenn ich zurückblicke auf 2024 so geht es fast nur um die Arbeit. Das ist bei mir normal. Denn meine Arbeit ist sowohl mein Leben, als auch meine Ressource als auch meine große Leidenschaft. Ich habe endlich aufgehört, meine Work-Life-Balance zu suchen und mich dafür zu schämen, dass ich so viel arbeite. Ich habe viel Energie, ich liebe die Ganzheitlichkeit von Leben, Singen und Arbeiten. Für mich bedeutet meine gesangspädagogische Arbeit, mich im SEIN und im TUN gleichermaßen ausleben zu können. Und es fließt ohnehin alles in meine Arbeit mit ein. Ich liebe den Untertitel, den meine Freundin Maria Busquet ihrem Buch über den Flow gegeben hat: Die Kunst, ein musikalisches Leben zu führen. Ja, das ist es, was ich mache.
Meine Themen und Highlights in 2024
Kongresse zum Thema Stimme und Gesang
Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, viele Gesangskongresse zu besuchen. Denn eins war mir in 2023 klar geworden: die Sänger:innen, mit denen ich gern noch mehr arbeiten möchte, finde ich u.a. dort. Und vor allem liebe ich den Austausch auf einer persönlichen Ebene.
Sing-Posium in Berlin
Es ging los im Februar mit dem wunderbaren Kongress „Sing-Posium“ in Berlin. Er ist für Sänger:innen und Pädagog:innen aus dem Bereich der populären Gesangsstile gedacht, aber ich finde diese Einteilung in Genres, wenn es um die Stimme geht, immer relativ gleichgültig, denn das Instrument, mit dem wir uns beschäftigen ist für alle das Gleiche.
Ich traf auf Kolleg:innen, von denen ich einige nicht erwartet hatte. Die Freude war groß und die gemeinsamen Pausen waren unglaublich inspirierend. Mehr über die Inhalte des Kongresses und was für mich dabei so relevant war, findest du in meinem Februar Rückblick 2024.
Ich wusste nach dem Kongress: in zwei Jahren reiche ich dort auf alle Fälle ein Workshop Thema ein, denn ich passe sehr gut hinein mit meinen Ideen über die Stimme und das Nervensystem.
BDG-Kongress in Leipzig
Leipzig war extrem vielseitig für mich. Ich kam zwei Tage vor dem Kongress an, weil ich noch unterrichtet habe. Das hat großen Spaß gemacht. Es waren Sänger:innen, die ich kannte, aber auch welche, die komplett neu für mich waren. Am Abend habe ich dann noch das Verdi Requiem mit dem Gewandhaus Orchester gehört. Es war atemberaubend. Siehe weiter unten unter den ersten Malen für 2024.
Als Einleitung hatte ich mich zu einer Führung durch das Opernhaus Leipzig angemeldet. Das war sehr spannend für mich. Denn die ganzen Einzelheiten über den Bau des Opernhauses, das Konzept, die Materialien, all das hätte ich von selber nie so gesehen und es einfach nicht verstanden. So fand ich es am Ende wunderschön und war tief beeindruckt, dass all die Kacheln z.B. aus echtem handgemachten Meissner Porzellan sind. Und so gab es noch viele Einzelheiten, die ich einfach nur spannend fand.
Und dann ging der eigentliche Kongress los, der in der Musikhochschule stattfand. Hier traf ich unglaublich viel Bekannte. Es war so schön, ins Gespräch zu kommen. Die Pausen waren fast wichtiger als die Vorträge, wenn ich ganz ehrlich bin. Wann versammeln sich schon mal so viele Gesangspädagog:innen auf einen Haufen? Und da gibt es immer etwas zu diskutieren.
Über einen Vortrag habe ich mit vielen besonders intensiv diskutiert. Und das Thema war die Atmung. Ich glaube, es gib wenig Themen, die innerhalb der Gesangspädagogik so kontrovers diskutiert werden wie die Atmung. Auch ich habe über die Sängerische Atmung auf diesem Blog geschrieben. Du kannst also gern mal schauen, was ich darüber denke.
Und ich habe dem Thema einen Selbstlernkurs gewidmet. Siehe weiter unten.
Es gab noch etliche andere Themen, die spannend waren, aber auch die abendlichen Kneipengespräche waren gerade in Leipzig besonders ergiebig. Am Sonntag traf ich dann noch eine alte Studienkollegin zum Frühstück, Yamina Maamar. Es war so schön, über Neuigkeiten zu sprechen und alte Erinnerungen herauszukramen.
Hamburger Stimmsymposion
2024 war das zweite Mal für mich auf dem Hamburger Stimmsymposion. Es war wieder eine total gelungene Veranstaltung.
Am Freitag ging es vor allem um logopädische Themen. Das war für mich teilweise neu und ebenfalls sehr spannend. So konnte ich in Ton und Bild sehen, welche Auswirkungen bestimmte Diagnosen haben und wie die Stimmlippen sich dabei verhalten. Und meine logopädische Kollegin Valeska saß neben mir und wir hatten angeregte Diskussionen.
Sehr lustig war auch das Quiz, was Prof. Hess zu den Mythen in der Gesangswelt gemacht hat. Nicht immer waren wir alle einer Meinung und die Diskussionen danach in der Pause waren höchst anregend. Viele Themen wurde angerissen und ich persönlich liebe einfach das Gespräch mit den Kolleg:innen aus den ganz unterschiedlichen Bereichen.
Das gemeinschaftliche Singen hat auch schon Tradition und die Themen passten dieses Jahr sehr zu mir.
Auch die Live-Laryngoskopien finde ich absolut lohnend, wo man den Höreindruck mit dem Seheindruck verbinden kann. Etwas, was Logopäd:innen ja gut kennen, aber ich eben nicht.
Natürlich habe ich auch wieder viele Bekannte getroffen. Es ist bei jedem Kongress immer wieder die schöne Aufregung vorher, wen ich wohl (wieder) treffen werde. Irgendjemand ist immer dabei und manche kommen ganz überraschend.
Also Wissen und Networking at its best. Und Hamburg hat einfach Stil. Seien es die Toiletten 😉 (siehe obiges Bild) oder die legendäre Party am Samstag Abend in einer absolut hippen location, wo dann erst einmal die Nacht so richtig durchgetanzt wird. Jale Papilla und Markus Hess sind ein absolutes dream team, was die Organisation dieser Veranstaltung angeht.
Und ein bisschen Vorschau zu Hamburg 2025 meinerseits: Ich werde als Vortragende dabei sein. Ich freu mich schon sehr. Thema natürlich: Stimme und Nervensystem
September in Spanien
PEVoc in Santander
Im September ging es dann nach Spanien. Dort war ich sowohl auf einem Stimmkongress als auch in Barcelona zum Arbeiten.
Santander, wo ich auf der PEVoc (Paneuropean Voice conference) war, begeisterte mich sehr. Denn Neurowissenschaften und Singen, das ist mein Thema, was schon seit etlichen Jahren unter verschiedenen Gesichtspunkten bei mir eine große Rolle spielt. Und auf diesem Kongress gab es viele Menschen, die sich genau mit diesem Thema beschäftigen.
Frauen, die mich begeistert haben
Um ein paar Namen in die Runde zu werfen, die Frauen hatten es mir vor allem angetan. Da war allen voran Sophie Scott, eine Wissenschaftlerin aus UK.
Ein paar Sätze, die ich mir notiert habe und die man noch viel weiter erforschen könnte:
The brain changes because of the up-righting. (Der Brustkorb kann ganz anders reagieren, wenn wir aufgerichtet sind und wir haben auf einmal die Hände frei.)
The voice is more than speech and language. Danke, Danke, Danke, denn ich sage immer: Singen ist mehr als Sprechen auf Tonhöhe.
Weitere Namen: Maria Dietrich, die in Bonn forscht und nicht zu vergessen Katherine oder Kittie Verdolini Abbott. Sie war einfach großartig in ihrem Vortrag, persönlich und fachlich. Check her out, she’s worth it
Männer, deren Themen ich spannend fand
Aber natürlich gab es auch Männer, die mich begeistert haben. Allen voran wieder Boris Kleber, den ich schon vor Jahren in Hannover auf einem Kongress des BDG gehört hatte. Auch er ein Neurowissenschaftler.
Er sprach darüber, dass ein Instrument zu spielen etwas anderes ist als zu singen, denn wir produzieren Klänge aus unserem eigenen Körper heraus und das macht sich in den Gehirnstrukturen bemerkbar. (Vielleicht hatte Glen Gould das schon längst gespürt, was heute neurowissenschaftlich erforscht ist, denn er sang auch auf Aufnahmen oft mit, wenn er Klavier spielte.)
Weitere Männer, die ich in ihren Vorträgen interessant fand waren Christian Herbst und Stephen King (nein, nicht den Autor ;-), sondern ein Psychotherapeut aus London).
Snipets, die ich in meinem Journal gefunden habe
In einem anderen Vortrag ging es darum, dass die Sing-Stimme für neugeborene Babies und für den Fötus 3 Monate vor der Geburt enorm wichtig ist. Es wurde unterschieden, dass es eben nicht um die Stimme allgemein geht, die sehr wichtig ist, sondern besonders die Singstimme. Die Verbindung, das bonding lässt sich darüber so viel schneller herstellen, denn es geht um Melodie, um Prosodie, um Klang, es geht um sehr viel mehr als Information, was wir über SingSang oder Singen viel mehr übertragen können. Ich gestehe, das hat mich unglaublich berührt.
Und dann fand ich noch einen Satz in meinen Kongress-Notizen dazu: Speech is a weird form of singing. Da musste ich doch wieder herzlich lachen. Denn ja, es stimmt für mich als Sängerin. Die Information der Tonhöhe und des Klangs ist einfach so viel länger beim Singen und das ist wichtig für Neugeborene, aber auch für mich als Sängerin. I love sound, sounding, Klang, Klangfülle, Klangreichtum, Obertöne, tiefe Frequenzen.
Es ging noch um so vieles in diesen 3 vollen Tagen. So viele tolle Vorträge, faszinierende Menschen, auf der Bühne und abends im Lokal. Aus so vielen Ländern.
Meine feministische Sichtweise
Und ich habe mit Absicht zwischen Männern und Frauen getrennt. Denn so oft erlebe ich es, dass es immer noch die Männer sind, die den Ton angeben, besonders in der Welt der Forschung. Ich habe es in meiner Ausbildung als Opernsängerin erlebt, ich habe es auch an vielen anderen, mir wichtigen Stellen in meinem Leben erlebt. Und ich kann diesen Aspekt nicht immer wieder ausklammern als hätte er keinerlei Bedeutung.
Es macht etwas mit uns, wenn wir Vorbilder haben, egal wie alt wir selbst sind. Und hier war so deutlich für mich ein Wandel zu spüren, den es in unserem Bereich der Stimme gibt. Und das macht mich unglaublich froh.
Stephen King sagte in einem seiner Vorträge: Bei Stimmproblemen macht es einen Unterschied, ob man gewöhnt ist, dass man etwas sagen darf oder nicht. Und ich möchte ergänzen: Es macht einen Unterschied, ob ich gehört werde oder nicht.
Und hier waren so viele großartige Frauen hörbar und sichtbar. Das hat mich unglaublich inspiriert und mir gezeigt, was alles möglich ist.
Ich brauchte den Sonntag wirklich, um bei Strandspaziergängen alles erst einmal sacken zu lassen, bevor es weiter nach Barcelona zum Arbeiten ging.
Arbeiten in Barcelona
Weiter ging es nach Barcelona. Argentinische Kolleginnen, die dort leben, hatten mich eingeladen zu kommen, um zu unterrichten und einen Kurs zu geben.
Und es war ein großartige Zeit. Zuerst fesselte mich Barcelona als Stadt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Vor so vielen Häusern blieb ich stehen, weil sie so schön waren. Und es ist natürlich Antoni Gaudí, mit seiner Architektur, die mich an den deutschen Jugendstil erinnert.
Aber es ist noch so viel mehr. Immer wieder verlor ich mich auf meinen Weg im Anblick von total schön bemalten Hauseingängen und super schön gestalteten Balkons von ganz normalen Wohnhäusern.
Du kannst noch mehr von der Schönheit sehen in meinem 12 von 12 im September, wo ich noch in Barcelona war.
Dann kamen die Einzelstunden mit Sänger:innen, die aus ganz Spanien, ja sogar von den Inseln kamen, um mit mir Stunden zu machen und am Workshop dabei zu sein. Diese Arbeit ist immer wieder so berührend, wenn tiefer Kontakt mit den Sängerinnen und ihren Stimmen entstehen darf.
Danke für euer Vertrauen, durch ganz Spanien zu reisen, um einen Workshop mit einer euch noch unbekannten Pädagogin zu besuchen.
Netzwerken mit dem Joint Forces Club
Auch das Netzwerken im Joint Forces Club stand für mich dieses Jahr wieder ganz oben.
Heidelberg
Zuerst in einer Workation in Heidelberg. Ehrlich gesagt, war es mein erstes Mal in dieser schönen Stadt. Und es war toll. Diese Mischung aus Arbeit, Inspiration und Beisammensein schätze ich unglaublich. Ein Tag mit Anke Beeren in der Körperwelten Ausstellung war für uns beide sehr inspirierend. Besonders auch die Gespräche über den Zusammenhang von Faszien und Stimme, den ich auch schon seit längerer Zeit immer wieder erforsche und in meiner Arbeit nutze.
Und an dieser Stelle ein RIESENDANKESCHÖN an meine tolle VA (virtuelle Assistentin) Steffi Tedjasukmana. Ohne dich, liebe Steffi, würde ich manchmal alles hinwerfen, was Organisation und Technik-Kung-fu angeht. ❤️
Alpenkonferenz im Montafon
Im Sommer stand dann wieder die Alpenkonferenz auf dem Plan, ebenfalls mit dem Joint Forces Club. Wir haben auch da wieder viel Spaß gehabt, tollen Input bekommen. Aber eine Session habe ich noch sehr in Erinnerung. Sie war mit Corinne Sutter mit der Logosynthese.
Und die Erkenntnis war: Ich nehme alles in meine Arbeit mit hinein, jede Fortbildung, die ich gemacht habe. Und glaube mir, die Reihe der Fortbildungen, die ich in meinem 62-jährigen Leben gemacht habe ist enorm lang. Aber eins nehme ich raus: meine Sichtweise und meine Sichtbarkeit als Frau. Das scheint eigentlich völlig unsinnig, schließlich ist unschwer zu erkennen, dass ich eine Frau bin. Und doch habe ich das die meiste Zeit meines Lebens nicht als einen Faktor einbezogen, der in meine Arbeit hinein gehört. Er prägt meine Art zu denken, meine ganze Erfahrungswelt ist davon geprägt, meine Sprache. Wenn ich diesen Teil von mir ignoriere, sobald ich mit der Arbeit beginne und mich neutralisiere, fehlt ein wesentlicher Teil. Ich habe keine Ahnung, ob und wie diese Erkenntnis meine Arbeit beeinflussen wird, aber das durfte sacken.
Mit meiner VA Steffi habe ich lauter verrückte Reels gedreht, die auf Social media total gut ankamen. Wir haben auch die Unterwasserreels entdeckt und mit ihnen einen ganzen Morgen im Pool zugebracht. Was für ein Spaß.
Und nicht zu vergessen: die kulinarischen Genüsse im Alpenhotel im Montafon sind nicht zu unterschätzen.
München
Die letzte Workation des Jahres fand im November in München statt. Auch wieder sehr hilfreich. Carolin Habekost demonstrierte an mir die Kopf-frei-Methode. Das Buch dazu von ihr ist sehr zu empfehlen.
Leider war das die letzte Aktion für mich im Joint Forces Club, dem ich 3 Jahre lang angehörte. Anke hat den Club an Tanja Lenke übergeben, aber ich werde das nächste Jahr nicht mehr dabei sein. Danke, liebe Anke, für die tolle Zeit mit dir. Ich bin sehr glücklich, dass wir beide uns damals beim Event von Judith Peters, meiner Blog Fee getroffen haben.
Mein Fazit aus dieser Zeit: Ich brauche Netzwerke, ich brauche Masterminds, ich brauche Gleichgesinnte zum Austausch.
Rabine Institut
Klausurjahr am Institut
Die Arbeit am Rabine-Institut nahm auch dieses Jahr wieder viel Zeit in Anspruch. Wir hatten ein Klausur Jahr und haben uns an vielen Wochenende getroffen, um die Ausbildung zu optimieren. Das war mühsam, aber unglaublich lohnend. Noch einmal durch alle Bereiche der Übungen und Vorträge zum Thema Stimme zu gehen, hat viel in mir angestoßen.
Und ich war froh, dass ich es einfach nur spannend finden konnte. Früher hätte ich darüber nachgedacht, was ich alles nicht weiß und noch lernen MUSS. Heute habe ich mich über die Inputs gefreut und weiß, dass das Wissen über die Stimme niemals vollständig sein wird. Es ist ein lebenslanger Prozess. Kann man einen schöneren Beruf haben als einen, in dem man immer wieder Neues lernt und sich sein Leben lang weiter entwickeln darf? Mir fällt kein anderer ein als dieser. ❤️ Deshalb habe ich auch schon einmal auf diesem Blog einen Liebesbrief an die Gesangspädagogik geschrieben.
Ausbildungsgruppe 18 ging zu Ende
Die Ausbildungsgruppe 18 ging zu Ende. Und der Abschluss ist immer besonders für mich. Noch einmal lasse ich 4 Jahre an uns allen vorüberziehen und fasse zusammen. Und die Endgedanken meines Lehrers Eugen sind immer besonders für alle. Denn auch wenn es für Außenstehende oft so aussieht als seien wir die Spezialisten im Muskelgefuzzel mit der Stimme, es geht hier um so viel mehr. Die Ideen, wie wir den Menschen, die Sänger:innen sehen und wie wir über sie denken und sie unterrichten, steht an erster Stelle. Wie gehen wir mit Fehlern um? Wie lernen wir denn eigentlich? Was sind die Voraussetzungen? All das sind Fragen, die immer wieder die Ausbildung durchziehen, wie das fasziale Gewebe den Körper.
Es ist kaum zu fassen, wie viele Gruppe mittlerweile durch das Institut in ihrer Ausbildung als funktionale Stimmpädagog:innen in der Rabine-Methode gegangen sind. Ich stamme aus der Gruppe 3 und bin seit Gruppe 12 selbst als Ausbilderin tätig.
Mehr darüber kannst du in meinem Rückblick für den Januar 2024 lesen.
Besonders war dann natürlich auch wieder im Februar die internationale Ausbildung, an der vor allem argentinische Sänger:innen teilnehmen. Den gesamten Februar war ich in der Pfalz. Eine Zeit mit sauviel Arbeit und großer Freude. Besonders da mein Kollege dieses Jahr erkrankt war und ich an vielen Stellen eingesprungen bin. Das hat mich meine große Kompetenz und positive Autorität innerhalb der Methode sehr deutlich spüren lassen. Und es hat mich mal wieder über mich hinaus wachsen lassen.
Mit dieser Gruppe habe ich immer eine sehr gute und intensive Zeit. Mehr über meinen Februar kannst du auch hier in einem speziellen Rückblick für den Monat Februar lesen.
Prof. Neuhuber und die Neurowissenschaft
Zum Ende des Jahre kam dann noch ein sehr spannendes Wochenende mit Prof. Winfried Neuhuber aus Erlangen dazu. Ich kenne ihn schon viele Jahre, weil ich immer wieder Exkursionen nach Erlangen in die Anatomie mit ihm und Kollegen organisiert hatte. Er ist Anatom, kennt sich unglaublich in der Neurologie aus, hat schon mit spannenden Leuten immer wieder zusammengearbeitet, wie Torsten Liem (Osteopath) und Robert Schleip (Fazienforscher).
Neben den vielen neurologischen Fragen, die ich seit langer Zeit habe, ist er auch noch derjenige, der mit Torsten Liem gemeinsam den Aufsatz „Kritik der Polyvagaltheorie“ geschrieben hat. Da ich über lange Zeit mit dieser Theorie gearbeitet und argumentiert habe, wollte ich meine Fragen endlich genauer loswerden und diskutieren. Denn ich verstehe viel, aber ich bin keine Medizinerin und ich liebe es, wenn ich auf Fachleute zurückgreifen kann und mit ihnen in Diskussion kommen kann.
Das Wochenende war unglaublich inspirierend. ich habe neue Ideen für mein Buch und bin wieder sicherer, was für uns als Sänger:innen in der großen Flut an Informationen über das Nervensystem von Belang ist. Mit den Information im Gepäck kann ich mich leichten Mutes an mein Buch im Januar heranmachen.
Buenos Aires
Auch wenn ich in meinem November Rückblick natürlich über Buenos Aires geschrieben habe, braucht es dafür in diesem Jahr eine große Überschrift. Denn es war der absolute Höhepunkt meines Jahres. Das Fortissimo, was gleichzeitig so viel Fülle, Wärme und tiefe Momenten enthielt.
Es ging sanft los mit Einzelstunden, meist Sänger:innen, die ich schon kannte. Dann kamen Supervision und eine Hommage für meinen Lehrer Eugen Rabine. Denn die Sänger:innen in Buenos Aires haben auch eine starke Verbundenheit mit ihm.
Und der Höhepunkt war sicherlich das große Seminar mit 100 Sänger:innen in einem wunderschönen Theater. Das hat mir auch gezeigt, wo meine Wünsche für das kommende Jahr liegen und was mir besonders am Herzen liegt. Diesen Klang am Ende des Seminars zu hören und die Dankbarkeit der Menschen zu spüren am Ende in den Gesprächen, war sehr bewegend und es hat mir gezeigt, dass große Seminare mit vielen Sänger:innen einen bewegenden Input für viele geben können. Egal, ob sie schon sehr fortgeschritten sind oder noch relativ am Anfang stehen.
Weitere schöne und besondere Momente in 2024
Und hier noch ein paar Highlights aus diesem wunderbaren Jahr 2024.
Im April wartete ein ganz besonderer Opernabend auf mich. In Wiesbaden gab es die Götterdämmerung von Wagner. Und mein Coach Sandra Janke stand auf der Bühne. So sahen wir uns das erste mal live. Natürlich auch noch hinterher in der Kantine mit all den anderen Sänger:innen. Ich liebe diese Atmosphäre. Kantine etwas abgeranzt, aber gute Stimmung, die immer wieder ganz besonders ist nach einer Opernaufführung. Ich war zusammen mit einer Freundin und Sängerin dort. Das macht dann besonders viel Spaß.
Auch das SATZ-Projekt fand wieder im Juni statt. Dieses Jahr war es meine 15-jährige Mitwirkung. Es ist jedes Mal wieder aufs neue schön mitzuerleben, wie die Schüler:innen aus dem Birkenhof, die ihre Ausbildung zur Erzieherin / zum Erzieher dort machen in diesen besonderen 1,5 Wochen wachsen.
Ein Stück wird erarbeitet, das Gesang, Schauspiel, Tanz, Licht- und Videotechnik und Bühne und Kostüme beinhaltet. Ich bin für den Bereich Stimme / Gesang verantwortlich. Dieses Jahr standen verschiedenste -ismen auf dem Programm: Rassismus, Kapitalismus, Sexismus, Kannibalismus und am Ende steht als Utopie der Liebe-ismus. Was für eine schöne Vision, die uns allen in diesem Jahr dringend nötig erscheint.
Auf dem Bild oben siehst du meine Gesangsgruppe. Cool saht ihr aus, liebe Leute und cool habt ihr gesungen.
Und das Team ist auch zu sehen, mit dem wir schon super gut eingespielt sind.
Und man muss einfach sagen: Sabine Grujic und ich sind ein tolles Team seit nunmehr 15 Jahre. Love you, mean it ❤️
Meine Kollegin Ulla und ich fanden ein sehr schönes Seminarhaus in Gießen und haben dort unsere erste Mastermind für Pädagog:innen / Sänger:innen angeboten, die bei uns in der Ausbildung waren. Die nächsten beiden Tagen gab es dann ein Seminar zum Thema „Meisterakrobatin Zunge“. Zum ersten Mal verbanden wir die Arbeit mit der Rabine-Methode mit der Arbeit der Lichtenberger-Methode.
Tolle und auch für mich teils neue Erfahrungen kamen dabei heraus. Hast du z.B. schon einmal die Unterschiede verschiedener Geschmacksrichtungen auf deine Stimme ausprobiert? Im April ist die nächste Möglichkeit für das Seminar.
Meine Schreib-Buddies und ich in Kassel-Wilhelmshöhe. 4 schöne Tage, um sich auszutauschen und zu schreiben. Wir hatten viel Spaß, haben gekocht, haben geschrieben, haben uns gegenseitig Feedback gegeben und uns inspiriert. Die neue Bridgerton Staffel kam raus und wir haben zusammen geschaut. Was für ein Spaß. Eine Wiederholung in 2025 scheint eine sehr gute Idee zu sein.
Im August hatte mich mein Tanzpartner gefragt, ob ich Lust hätte, mit ihm zu einem Kurs zum Thema Musicality nach Freiburg zu kommen. Ich hatte Lust und es war großartig. In der Tanzschule Aya gab es jeden Tag 5 Stunden Tanz. Mit Theorie, mit Livemusik. Die Moves von Anne am Morgen waren einfach nur hinreißend und wohltuend. Und Anichi mit seinem umfassenden Wissen über die Musik der Salsa waren für mich ein Aha-Erlebnis nach dem anderen und total mitreißend. Tanzen ist das, was ich immer wieder brauche, um mich zu ressourcieren. Einfach nur den Körper und den Rhythmus fühlen und sich dem hingeben.
Im Oktober warteten dann noch zwei Tage mit meinem Coach Sigrun in Zürich auf mich. Eine Gemeinschaft von Business Frauen weltweit. Was für ein Austausch. Wir hatten Masterminds im Programm, viele inspirierende Erfolgsstories, spannender Input und viele gute Gespräche. Viele dieser Frauen habe ich online kennengelernt und es sind so schöne Freundschaften entstanden.
Am 5. April ist mein Vater 90 Jahre alt geworden. Das war schon ein besonderer Tag. Wir hatten einen schönen Tag mit der ganzen Familie, sind auf dem Maschsee in Hannover mit dem Schiff gefahren. Das hat er schon immer gern getan. Und natürlich Kaffee trinken, was sonst?
Kleines Photoshooting mit meinem Sohn war auch noch dran als er zum 90. seines Opas aus Füssen kam. Das ist immer besonders lustig, weil ich mit ihm keine Hemmungen habe, verrückte Sachen auszuprobieren. Und manchmal sind die Outtakes genau das, was ich hinterher benutze, weil sie so echt aussehen und mich von meiner eher lustigen und überraschenden Seite zeigen.
Last but not least, das Training mit Macarena Robledo. Unsere Zusammenarbeit online begann in der Corona Krise und nun ist unser Training für Sänger:innen und Pädagog:innen in englischer und spanischer Sprache schon im 3. Jahr. So konnten wir uns immer weiter optimieren und es macht unglaublich Spaß. Die 4. Runde ist schon in Planung.
Sie war im übrigen auch diejenige, die meine Argentinien Reise mit ihrer super Planung erst möglich gemacht hat. Da sie die Methoden kennt, mit denen ich arbeite, ist die Übersetzung richtig gut und immer passend. Selbst die Tonfälle, die ich mit Bedacht einsetze, kommen rüber.
Mein 2024-Fazit
Die Komfort Zone zu verlassen kann etwas sehr, sehr Schönes haben. Auf Grund meiner Arbeit mit dem Nervensystem und dem Thema der Sicherheit ist es für mich immer schwierig gewesen, wenn ich mich unsicher fühle. Und ich habe gedacht, ich sollte mich so nicht fühlen. Aber dieses Jahr hat mir gezeigt, dass es einen Unterschied gibt zwischen Aufregung vor Neuem und Angst.
Worauf bin ich 2024 stolz?
Worauf bin ich stolz? Eine Frage von Judith und ich gebe zu, die Antwort fällt nicht leicht. Darf man / Frau stolz sein? Ja, ich finde, das kann ich, denn meine Arbeit in Buenos Aires hat mich mit Stolz erfüllt. Ich habe es gewagt, mich auf neues Terrain zu begeben, habe mich auf mich verlassen. Das gleiche galt für Spanien. Ich hatte lange gezögert, den Kongress zu besuchen, denn die Unsicherheiten waren so groß. Aber ich habe diese beiden Abenteuer gewagt und der Erfolg und vor allem das gute Gefühl, was ich hatte, hat mir absolut Recht gegeben.
Was war die beste Entscheidung, die ich 2024 getroffen habe?
Ich habe mich endlich getraut, auch ohne Begleitung in andere Länder zu reisen. Seit meiner Reise 2016 in die USA mit meiner Familie wünsche ich mir das so sehr und nie habe ich es bisher getan. Denn allein reisen hat mir Angst gemacht.
Und dieses Jahr habe ich es wahr gemacht. Ich bin allein zum Kongress nach Santander geflogen, von dort nach Barcelona. Zusätzlich habe ich den Wunsch, wieder nach Buenos Aires zu fliegen wahr gemacht.
Mit diesen Erlebnissen in diesem Jahr ist mir so klar geworden, dass mein Business eine Zusammensetzung aus Online und Offline Arbeit sein wird. Und auch dass ich sowohl weiterhin im 1:1 arbeiten möchte als auch in großen und sehr großen Gruppen.
Das ist gleichzeitig auch meine Vision für das nächste Jahr: Reisen und Events planen und meine online Präsenz weiter sehr zielgerichtet aufbauen.
Was habe ich 2024 über mich selbst gelernt?
Ich bin viel mutiger als ich gedacht habe. Mein Selbstverständnis als Gesangspädagogin hat sich total verändert, in einem positiven Sinn. Ich bin über die Grenzen von Deutschland hinaus sehr bekannt mit meiner Arbeit. Etwas, das ich schon so lange in meinem Leben wollte und was dieses Jahr nicht mehr zu übersehen war. ICH BIN WIRKLICH SICHTBAR. Und ich werde gehört.
Was nicht so gut gelaufen ist in diesem Jahr: Mein Essen habe ich immer noch nicht in den Griff bekommen, trotz cooler Ansätze. Und es geht nicht in erstere Linie um die Schönheit der Figur, sondern wirklich um die Gesundheit. Mein Asthma hat sich verschlimmert und ich könnte mit anderer Ernährung gegensteuern.
Leider hat das Prokrastinieren und Liebesromane lesen in diesem Jahr zu viel Zeit in Anspruch genommen. Es hat mir deutlich gezeigt, wo private Wünsche und Leidenschaften liegen. Das darf ich mir im nächsten Jahr weiter anschauen und in mich hinein fühlen.
Den Fokus zu halten fällt mir nach wie vor schwer, aber ich habe herausgefunden, dass ich Austausch mit anderen Menschen brauche, um weiter zu kommen. Ich bin ein Gruppenmensch.
Das habe ich 2024 zum ersten Mal gemacht
Ich war das erste Mal Mentorin bei Sigrun. Angefangen im Kickstart und dann das gesamte Jahr hindurch.
Auch beim Live Event mit Sigrun war ich das erste Mal dabei.
Ich habe meinen YouTube Kanal neu aufgebaut. Und damit habe ich jedes Jahr einen neuen Content Kanal dazu genommen. Die dürfen sich weiter füllen. Man kann mich also lesen, hören und sehen. Das gefällt mir gut.
Ich habe das erste Mal die Berliner Philharmoniker gehört in Berlin in der Philharmonie. Es gab die Oper Elektra, die ich immer sehr geliebt habe. Was für ein Sound, gerade die Akkorde zu Beginn. Man hört einfach das Weltklasse-Orchester.
Wie gern hätte ich diese Rolle selber mal irgendwann in meinem Leben gesungen. Ein tiefer, schwarzer, abgründiger Charakter. Mit so viel Schmerz und Leidenschaft. Und genauso empfinde ich die Musik von Richard Strauss zu diesem Sujet. Nina Stemme in der Titelrolle war phantastisch.
Und noch ein zweites musikalisches erstes Mal: Im Gewandhaus Leipzig Verdi-Requiem. Diese Aufführung hat mich stumm und zutiefst berührt zurück gelassen. Asmik Grigorian als Sopran war einfach unglaublich und der Chor zu Beginn, einfach nur wow. Wie schade, dass das in einem Blogartikel leider nicht hörbar zu machen ist. Diese Musik ist für sich schon phantastisch, aber dann mit einem solchen Ensemble. Einfach nur der Himmel auf Erden und zutiefst transformierend.
Wichtige Lektionen, die mir 2024 mitgegeben hat
Die wichtigste Lektion ist: On- und Offline müssen bei mir in eine gute Balance gehen. Ich bin kein alleiniger online Mensch. Meine Gabe, meine Power, meine Freude und meine Begeisterung kann ich vor allem live teilen.
Und gleichzeitig habe ich durch die Mentorentätigkeit bei Sigrun gelernt, dass es einige Formate gibt, die meine Offline Angebote perfekt ergänzen können. Das werde ich in 2025 auf alle Fälle weiter verfolgen und strategischer aufbauen.
Dafür bin ich 2024 besonders dankbar
Für all das Glück, dass ich erleben durfte bin ich unendlich dankbar. Ich habe das Gefühl, dass ich seit meiner Trennung 2019 und dem Corona Crash mit jedem Jahr glücklicher und zufriedener werde. Und das habe ich fast jeden Tag spüren können. Und was besonders schön ist: Ich bekomme diese Rückmeldung von etlichen Menschen in meinem Umfeld. Meine Ausstrahlung hat sich verändert, einfach weil sich mein Leben verändert hat. Die Angst, mit meinen 62 Jahren alt zu sein, dufte gehen. Das Leben hat noch so viel Schönes mit mir vor, das konnte ich 2024 deutlich fühlen.
Meine größten Herausforderungen in 2024
Die größte Schwierigkeit für mich ist nach wie vor – und das habe ich in 2024 so deutlich gemerkt – meinen Fokus innerhalb der Arbeit zu halten. Besonders wenn es ums Online Business ging, habe ich dieses Jahr krass prokrastiniert. Ich habe so viele Serien geschaut, wie noch nie in meinem Leben und ich gebe zu, ich bin durch diese Krise noch nicht ganz durch. (Momentan ist es „Vampire Diaries“)
Ich habe gemerkt, dass ich ohne Unterstützung von anderen Menschen nicht gut mit meiner Online Arbeit voran komme. Alles was ich ausprobiert habe an Tools und Methoden funktioniert nicht, wenn ich nicht in einem beruflichen Austausch mit anderen Entrepreneurinnen sein kann. Das fühlt sich im ersten Moment nicht gut an, aber jetzt weiß ich wenigstens, woran ich bin und wie ich mir Unterstützung holen kann.
Sorgen und Hoffnungen
Politik hat mich ein bisschen mehr interessiert als die Jahre davor. Ein Satz, den ich gestern von Frank Schätzing in dem tollen Podcast von Matze Hielscher „Hotel Matze“ gehört habe, hat mich motiviert, diesen Punkt in meinen Jahresrückblick aufzunehmen. Er sagte: „Wir haben keine (Erb)Schuld, denn Schuld und Scham machen immer sprachlos.“ Das kenne ich sehr gut aus meiner inneren Arbeit. „Aber wir haben eine Verantwortung. Und da gilt es, den Mund aufzumachen und zu sprechen.“
Oft lasse ich meinen Mund geschlossen, wenn es um (gesellschafts)-politische Dinge geht. Ist das wichtig? Lenkt das nicht von dem ab, was ich tue? Oder habe ich Angst, dass man nicht mehr mit mir arbeiten möchte, wenn ich mich äußere?
All das kann sein. Und was passiert, wenn jede von uns so denkt? Mit meinen Freund:innen kann ich kontrovers diskutieren. Das ist das Wesen von Freundschaft, dass wir uns unterscheiden dürfen und uns trotzdem mögen.
Und das macht mir Sorgen, dass es schwerer geworden ist, kontrovers sein zu dürfen. Natürlich dürfen wir in diesem Land immer noch alles sagen. Doch der Ton ist härter geworden. In Social media geht es oft sehr unsocial zu. Da wird beleidigt, da wird gehasst, da werden Menschen und ganz im Besonderen Frauen gehasst und regelrecht verfolgt.
Der Diskurs über geopolitische Themen scheint flacher zu werden. Es ist sehr klar, was man über den Russland-Ukraine Krieg zu denken hat, wie man über den Israel-Palästina Konflikt / Krieg sprechen sollte. Die Gewalt gegen Frauen nimmt weiter zu und zwar in Deutschland. Wer an Zahlen interessiert ist, kann hier nachlesen.
Und gleichzeitig liegt meine Hoffnung bei Jeder von uns. Ich habe mich gefragt, ob ich mich politisch engagieren sollte. Aber eine kleine Geschichte in Buenos Aires hat mir mal wieder gezeigt, dass jede von uns an ihrem Ort die Veränderungen bewirken kann, die am Ende wichtig für ein friedliches Zusammenleben sind. Die Herren der Technik im Theater in Buenos Aires waren erst nicht sehr freundlich und höflich uns Frauen gegenüber. Aber nach einem Tag Arbeit mit der Stimme und dem Nervensystem waren auch sie sehr berührt. Ihr Verhalten uns gegenüber änderte sich und es hielt auch am nächsten Tag noch an. Ganz am Ende bedankten sie sich für diese ungewöhnliche Veranstaltung und wir verabschiedeten uns sehr herzlich.
Das hat mir gezeigt, dass jede mit ihrer Arbeit Friedensarbeit leisten kann. Menschen, die sich und ihre Bedürfnisse spüren, gehen in Kontakt, werden weich und öffnen sich. Das ist es, was meine Arbeit bewirkt. Und zwar bei allen Menschen, die damit in Kontakt kommen. Und das ist überaus politisch. Menschen, die fühlen und sich reflektieren können, sind nicht mehr so manipulierbar. Ihnen sind die Mitmenschen wichtig. Sie fangen keine Kriege an. Das ist mein Überzeugung.
Ich führe also nicht nur ein musikalisches, sondern auch ein berührbares und vielleicht gesellschafspolitisch wichtiges Leben.
Diese Dinge dürfen getrost im Jahr 2024 zurückbleiben
Der wichtigste Glaubenssatz, der endlich gehen darf, bzw. gegangen ist: Ich kann das nicht, ich bin nicht gut genug.
Es hat lange gedauert, aber er ist nur noch ein müdes Echo von einem Lied, was ich mir seit so vielen Jahren vorgesungen habe. Und ich bin glücklich, das endlich hinter mir gelassen zu haben.
Mein Jahr 2024 in Zahlen
Das Jahr hatte wie fast immer 365 Tage und an keinem bin ich gestorben. Das war ein wichtiger Gedanke, als ich über den Friedhof in Chakarita in Buenos Aires ging. Was immer passiert, Hilkea, du lebst und das ist wunderbar.
Social media
Instagram Follower zum Ende diesen Jahres: 2155 (Vorjahr: 1594)
Interessant ist, woher meine Follower kommen:
Und ich bin dieses Jahr mit Reels gut klar gekommen, was man auch an den Zahlen sehen kann.
Facebook Freunde: 2607 (Vorjahr: 2493)
Facebook Follower: 594 (Vorjahr: 553)
Für mich hat Facebook an Bedeutung verloren, muss ich offen gestehen. Das war vor zwei Jahren noch ganz anders. Das liegt glaube ich auch an den unterschiedlichen Formaten von Insta und Facebook. Und der Ton ist rauher geworden, ich fühle mich nicht mehr so zu Hause wie noch vor 4-5 Jahren.
Mein nervenstarker Newsletter
Auch dieses Jahr habe ich Newsletter geschrieben. Mal mehr, mal weniger regelmäßig. Das darf noch mehr Routine bekommen.
Meine Newsletter-Abonnent:innen haben sich auch wunderbar vermehrt: 2055 (Vorjahr 1481):
Meine Content-Kanäle
Blogartikel: 9 (Vorjahr: 39)
Mein meistgeklickter Blogartikel hatte 671 Klicks. Es war mein Motto für 2024: Hilkea, entspann dich.
Aber gleich danach mit 651 Klicks kam mein Gedicht über die Stimme: Deine Stimme, das bist du
Podcast-Episoden: 10 (im Vorjahr 14)
YouTube Kanal Videos: 6 (plus 24 nicht gelistete für den Adventskalender)
Sonstige Zahlen
Meine Sänger:innen konnte ich dieses Jahr nicht zählen, so viele waren es. Das lag vor allem an den großen Events in Barcelona und besonders in Buenos Aires. Daraus entstand auch die Überzeugung, dass ich online und offline noch anders kombinieren werde in den kommenden Jahren.
In 8 Städten habe ich dieses Jahr unterrichtet: Berlin (3x), Hamburg, Leipzig, Wiesbaden, Zürich, Füssen, Barcelona und Buenos Aires.
Mein Adventskalender hatte 480 Teilnehmende. Ich habe an 24 Tagen jeweils ein Video veröffentlicht.
Mein Ausblick auf 2025
Das steht auf meinem Programm
Barcelona im September steht wieder an.
Buenos Aires wird noch diskutiert.
Und ich habe eine Einladung nach Chile, die ich abklären muss und meinen Kalender genau anschauen.
Ich werde eine Fortbildung zur Logosynthese bei meiner Freundin Corinne Sutter machen. Das ist mir auf der Alpenkonferenz klar geworden, dass ich diese Arbeit näher kennenlernen möchte.
Jetzt im Januar werde ich auf Lanzarote sein. Diesmal allein, weil ich endlich ein großes Stück mit meinem Buch weiterkommen möchte.
Ich bin zum Hamburger Stimmsymposium als Vortragende eingeladen. Ich werde dort einen Vortrag und einen Workshop für ein Fachpublikum geben.
Der Artikel, den ich für das letzte Jahr geschrieben hatte, wird nun wirklich dieses Jahr in der Fachzeitschrift „Vox Humana“ erscheinen. Mein Fehler war, dass ich Zeichen und Worte verwechselt hatte, so dass ein Platz gefunden werden musste, wo er in zwei Teilen veröffentlicht werden kann. Good for me.
So kannst du 2025 mit mir zusammenarbeiten
Mein Programm „Die Nervenstarke Stimme“ wird dieses Jahr endlich wieder angeboten werden. Wenn du dich dafür interessiert, trage dich gern HIER in meinen Newsletter ein, dann wirst informiert, sobald es losgehen kann.
Zudem findest du noch die Selbstlernkurse zu den bestimmten Themen bei mir:
Der Kurs „Sängerische Atmung“ beschäftigt sich mit allen Themen rund um die Atmung, wie wir sie beim Singen. Praktische Übungen, Erklärungen, besonders auch, was der Begriff „Stütze“ für uns bedeuten kann.
Der Kurs „Stimmfreiheit auf der Bühne“ hat den Fokus auf die sängerische Kieferöffnung gelegt, die einen wesentlichen Teil zu unserem Klang beträgt. Anwendung auf der Bühne ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Kurses.
Der Kurs „You’ve got to move it“ hat unsere Zunge beim Singen im Fokus. Denn sie ist ein wesentlicher Teil, wenn es darum geht, den Vokaltrakt unseren Resonanzraum zu gestalten. Und es gibt viel Spannendes zu wissen und viele tolle Übungen zu erleben.
Ab 2025 gibt es auch mein sehr individuelles 3-Monats-Paket für eine 1:1 Zusammenarbeit mit mir. Dort treffen wir uns regelmäßig zu Gesangsstunden, online oder offline, je nachdem, wo du zu Hause bist. Das Besondere ist, dass ich dir für Fragen jederzeit per WhatsApp zur Verfügung stehe. Und bei Bedarf stelle ich dir Übungen aus meinen Programmen zur Verfügung, die deine Fortschritte unterstützen.
Meine Ziele für 2025
- Noch mehr Profi-Sänger:innen im 1:1 unterstützen. Ich liebe es mit Sänger:innen zu arbeiten, bei denen ich meine gesamten Opern- und Stimmkenntnisse nutzen und mit ihnen an tollen Arien, Liedern und Rollen arbeiten kann.
- Meine Online und Offline Angebote miteinander verbinden. Dafür brauche ich eine bessere Strategie als ich sie im letzten Jahr hatte.
- Buch fertigstellen. Daran arbeite ich schon seit 2020 und die Zielsetzung hat sich immer wieder verändert. Aber jetzt habe ich endlich meinen Weg für mein erstes Buch gefunden.
- YouTube Kanal auf 500 Abonnent:innen bekommen. Ich liebe auch meine Content Kanäle Blog und Podcast, aber gerade Sänger:innen halten sich viel auf YouTube auf und das möchte ich nutzen.
- Argentinischen Tango lernen. In Buenos Aires ist mir wieder klar geworden, dass ich den Tango, speziell Astor Piazolla schon seit meiner Jugend liebe. Und ich habe schon mal geschnuppert und will es einfach neben Salsa und Kizomba endlich angehen, denn Tango, besonders diese spezielle Art der Musik zieht mich an, die Bewegung lässt mich mich fühlen.
Mein Motto für 2025
The whole World is the limit, #nopressure 😅
Vielleicht ändert es sich auch nochmal, aber für mich fühlt es sich gerade an, also ob es nächstes Jahr noch weiter in die große, weite Welt geht. Und das gilt sowohl für die Arbeit als auch für die Freizeit. Die Energie momentan ist sehr stark in diese Richtung ausgerichtet.
3 Kommentare zu „Jahresrückblick 2024 – Hilkea und die Stimme weltweit“
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Hab noch nicht alles gelesen, aber du hast definitiv das allerbeste Dessert EVER im Alpenhotel fotografiert. Boah, war das lecker! Saßt du mit mir am Tisch, als wir noch versucht haben, nachzubestellen?
hermosa reseña anual.Fuimos felices con tu venida a Argentina.Te amamos.